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12.01.2019 04:30:00

Bad Tölz

Schneekatastrophe

Der Start in das Jahr 2019 war vor allem für die Gebiete im südlichen Oberbayern geprägt durch langanhaltende und ergiebige Schneefälle.


Einsatzbericht:

Umgestürzte Bäume und Strommasten, blockierte Bahnstrecken, Schneemassen entlang und auf den Straßen und vor allem Unmengen Schnee auf den Dächern beschäftigen immer mehr die Einsatzkräfte. Einsetzender Regen sorgt dafür, dass die Last auf den Dächern weiter zunahm.

Da die örtlichen Einsatzkräfte bereits bis an die Grenzen der Belastbarkeit arbeiteten und sich die Wetterlage nicht besserte, wurde beginnend am 07. Januar im Landkreis Miesbach und danach auch in den Landkreisen Traunstein, Garmisch-Partenkirchen, Berchtesgadener Land und Bad Tölz / Wolfratshausen der Katastrophenfall gemäß Artikel 6 BayKatSG ausgelöst. Damit war in diesen Gebieten der Einsatz von Kräften der Bundeswehr, Bundespolizei und überregionaler Kräfte möglich.

Am Samstag, den 12. Januar, erreicht SBR Stephan Bachl gegen Mittag die Anforderung für das Hilfeleistungskontingent Standard über die Regierung von Niederbayern. Umgehend wurden SBI Michael Schießl, der Kontingentführer der Feuerwehr Straubing SBM Hubert Blaim sowie die Zugführer informiert und zur Lagebesprechung in die Hauptfeuerwache beordert. Zeitgleich lief die Abstimmung mit der Feuerwehrführung des Landkreises KBR Albert Uttendorfer und Kontingentführer KBI Werner Schmitzer sowie die Information von OB Markus Pannermayr und Referatsleiter Ltd. BD Wolfgang Bach.

Nach einer kurzen Lagebesprechung mit allen Zugführern begann die Information des Einsatzpersonals und Einbestellung für den späten Nachmittag in die Hauptfeuerwache. Alle eingeteilten Kräfte erhielten eine Einweisung, wurden entsprechend eingeteilt und erhielten eine „Packliste“ für die notwendige Ausrüstung.

Gegen Abend machte sich das Vorauskommando des Kontingents, SBM Hubert Blaim und KBM Moritz Mannes auf den Weg nach Bad Tölz. Nach Meldung bei der FüGK und dem diensthabenden ÖEL im Landratsamt erfolgte, gemeinsam mit den fast zeitgleich eingetroffenen Vorauskommandos der Landkreise Kelheim und Rottal-Inn, eine umfassende Einweisung in die Lage und Zuteilung der Einsatzobjekte. Unserem Kontingent wurde die Kinder-Fachklinik in Gaißach zugeteilt. Aufgrund einer noch am Abend durchgeführten Erkundung wurde beim ÖEL noch Unterstützung durch Räumgerät für das Wegschaffen des angefallenen Schnees angefordert.

Am Sonntagmorgen machte sich dann um 04.30 Uhr das Hilfeleistungskontingent mit 140 Einsatzkräften aus Stadt und Landkreis von der Hauptfeuerwache aus auf den Weg nach Bad Tölz. Mit dabei eine Verpflegungseinheit des BRK Geiselhöring, die UG-ÖEL aus Parkstetten sowie ein Vertreter des Landratsamtes. An der Stadtgrenze von Bad Tölz wurde der lange Fahrzeugkonvoi durch das Vorauskommando erwartet und direkt zum Einsatzobjekt gelotst.

Nach einer entsprechenden Lageeinweisung und der Bildung von Einsatzabschnitten begannen die jeweiligen Zugführer umgehend mit den Arbeiten zum Abschaufeln der Gebäude. Wertvolle Hilfe für die Eigensicherung und Absturzsicherung der Kräfte leisteten hier unsere Experten von SRHT, Bernhard Scharrer und Alexander Ruber. Vor Betreten der Dachflächen erfolgte eine Einweisung und Kontrolle der Schutzausrüstung bei jeder Einsatzkraft. Eine absolut kompetente und hochprofessionelle Unterstützung erhielten beiden dabei von einer Einheit der oberbayerischen Bergwacht. Als Anschlagpunkte zur Absturzsicherung dienten unser TGM, die DLK 23/12 aus Geiselhöring sowie zwei Kranfahrzeuge von Privatfirmen. Von den Höhensicherungsexperten wurden im Tagesverlauf zusätzliche feste Sicherungspunkte auf den Dächern errichtet.

Der abgeschaufelte Schnee wurde von einem Radlader des THW Dachau auf einen LKW verladen und auf einem Platz außerhalb der Klinik deponiert. So war gewährleistet, dass die Zufahrten im gesamten Klinikbereich freigehalten wurden, aber auch Decken von Kellergeschossen nicht zusätzlich belastet wurden. Begleitet und aufmerksam beobachtet wurden unsere Arbeiten dabei nicht nur von der Klinikleitung und dem Architekten, sondern von zahlreichen neugierigen Kinderaugen.

Die Versorgung der Kräfte erfolgte bestens durch die eigene Verpflegungseinheit aber auch durch die Küche der Klinik. Notwendiger „Treibstoff“ wurde an einer Tankstelle beschafft. Bei einbrechender Dämmerung wurden die Arbeiten aus Sicherheitsgründen eingestellt.

Die Arbeiten wurden am Montagmorgen wieder aufgenommen und waren gegen Mittag soweit abgeschlossen, dass die Gefahr von Bauteilversagen ausgeschlossen werden konnte.

Da kein weiterer Einsatzauftrag für das Kontingent vorlag, machte sich der Konvoi nach einer Mittagspause wieder auf den Weg nach Straubing. Am späten Nachmittag trafen, abgesehen von einem leichten Ausrutscher eines Feuerwehrfahrzeuges aus dem Landkreis, der aber ohne große Folgen für Personal und Fahrzeug blieb, alle wieder wohlbehalten in der Hauptfeuerwache ein.

Der anwesende OB Markus Pannermayr sprach ebenso wie KBR Albert Uttendorfer und SBR Stephan Bachl den eingesetzten Kräften seinen Dank und Anerkennung aus. Der Einsatz hat ein weiteres Mal gezeigt wie hervorragend die Zusammenarbeit der Feuerwehren aus der Stadt Straubing und den Feuerwehren des Landkreises Straubing-Bogen funktioniert.


Einsatzmittel:


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