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19.10.2018 15:41:00

Sachsenring

ABC 3 auslaufende Phosphorsäure

Bei Ladetätigkeiten in einer Spedition wurde eine Undichtigkeit an einem IBC festgestellt.


Einsatzbericht:

In dem Behälter befanden sich ca. 1000 l einer klaren Flüssigkeit, gekennzeichnet mit der UN 1805 und dem Gefahrzettel für ätzend. Die Mitarbeiter verbrachten den IBC ins Freie auf eine Rampe, dort stellten mehrere Personen leichte gesundheitliche Beeinträchtigungen fest. Daraufhin wurde ein Notruf bei der ILS Straubing abgegeben, die nach Alarmplan ABC 3 umgehend die Feuerwehr Straubing LZ Ittling und LZ Zentrum, die Dekoneinheit der Feuerwehr Geiselhöring und einen weiteren Gerätewagen Gefahrgut aus Deggendorf alarmierte.

Das ersteintreffende HLF des LZ Ittling schickte einen Erkundungstrupp geschützt mit Pressluftatmer zu dem Behälter. Es wurde die Bezettelung „ätzend“ und die UN 1805 bestätigt. Eine Fläche von ca. 40 qm ist benetzt und aus dem Domdeckel tropft eine Flüssigkeit aus. Das Mehrfachmessgerät zeigte keinerlei gefährliche Werte an.

Mit dem Fachbuch „Nüssler“ wurde eine erste Einschätzung getroffen und im Umkreis von 50 m der Gefahrenbereich gekennzeichnet. Am Rand wurde die Dekonstelle aus dem GWG SR und ein dreifacher Brandschutz aufgebaut.

Nach dem Eintreffen des ELW 1.13.1 wurden weitere Informationen über den Stoff eingeholt und telefonisch Kontakt mit TUIS zu Wacker Burghausen aufgenommen. Hier wurden unsere ersten Maßnahmen bestätigt und weitere Maßnahmen empfohlen. Da der Stoff nicht in die Kanalisation bzw. in die Umwelt gelangen darf, musste die ausgelaufene Flüssigkeit mit Chemikalienbindemittel aufgenommen werden. Diese Tätigkeit musste unter der Schutzkleidung Form 2 erfolgen. Nach dem Einsatz mussten die eingesetzten Trupps jeweils dekontaminiert werden. Diese Material und Mannschaft intensive Tätigkeit wurde durch die Feuerwehren Geiselhöring und Deggendorf unterstützt und dauerte bis ca. 23:45 Uhr. Anschließend wurde die Einsatzstelle geräumt und gekennzeichnet.

Nach der Begehung durch Einsatzleiter SBR Bachl mit dem Betreiber wurden die notwendigen Maßnahmen durch den Betreiber besprochen und ihm die Einsatzstelle übergeben.

Durch das BRK Straubing wurden acht Firmenangehörige ins Klinikum zur weiteren Behandlung gebracht. Während der gesamten Einsatzzeit stand jeweils ein Rettungswagen und ein Notarzt zur Absicherung bereit. Ebenso die Facheinheit CBRNE aus Kirchroth die ebenfalls über eine Ausstattung mit Schutzanzügen verfügt und eine kontaminierte Einsatzkraft im Notfall versorgen hätte können.

Der Versorgungszug des MHD Straubing versorgte die eingesetzten Kräfte mit Getränken und warmen Speisen.

Durch den Löschzug Nord wurde die Hauptfeuerwache für eventuellen Paralleleinsätzen besetzt.


Einsatzmittel:

SR 1; SR 2, 1.40.1, 1.30.1, 1.41.1, 1.61.1, 1.13.1, 1.52.1, 4.21.1, 4.10.1, 4.40.1, 5.21.1, FW Geiselhöring mit Dekon – P, FW Deggendorf mit GWG und Klaf, BRK mit ELW, CBRNE, Behandlung, MHD mit Versorgungseinheit.


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