Die frühere Katastrophenschutzeinheit besteht immer noch als Schwesternzug zum ABC – Zug Landshut und kommt so beim Aufbau einer Notfallstation Bayern zum Einsatz. Damit ist es möglich in einem öffentlichen Gebäude, wie einem Hallenbad oder Turnhalle, eine Dekontaminationsstelle für eine größere Anzahl von Menschen einzurichten und zu betreiben.
Aufgaben
Unter ABC-Gefahren versteht man den Schutz vor den Auswirkungen von atomaren (A), biologischen (B) und chemischen (C) Gefahren. Seit einiger Zeit wird statt des Ausdrucks ABC auch die Buchstabenkombination CBRN verwendet. Die Unterscheidung zwischen radiologischer (R) und nuklearer (N) Bedrohung beschreibt die unterschiedlichen Ausbringungsarten einer radioaktiven Kontamination. Nuklear bezeichnet dabei den Bereich von Kernwaffenexplosionen und deren Folgewirkungen; radiologisch bezeichnet die weiteren Ausbringungsarten, vorrangig in Form einer radioaktiven Dispersionsvorrichtung (sog. „Schmutzige Bombe“).
ABC-Gefahrstoffe können sowohl vorsätzlich als auch durch einen Unglücksfall, beispielsweise beim Transport, in die Umgebung gelangen und so zu einer Gefahr für die Bevölkerung werden. Für die
Wirkung auf Betroffene ist es dabei unerheblich, welcher Grund für das Freiwerden von ABC-Gefahrstoffen verantwortlich ist.
Personal
Im ABC-ZUG sind ausschließlich aktive Mitglieder der Feuerwehr Straubing, die freiwillig diesen Zusatzdienst mit dem damit verbundenen Mehraufwand leisten.
Hierzu stehen folgende Geräte zur Verfügung:
Dekontaminations-Lastkraftwagen Personen (Dekon P)
Das Fahrzeug dient primär dem Transport von Ausstattung zur Dekontamination und der anschließenden hygienischen Reinigung der Einsatzkräfte. Es kann im Rahmen der Gefahrenabwehr bei chemischen biologischen und radiologischen Kontaminationen zur Entgiftung, Entseuchung und Entstrahlung eingesetzt werden.
Als Trägerfahrzeug kommt ein MAN, Typ 10.163 LEC/L 26, zum Einsatz:
„Mehrwert“ des Dekon P
Neben der ursprünglichen Aufgabe Dekontamination ist das System auch für andere Zwecke einsetzbar. Die Zelte bieten bei Katastrophenschutz- und Feuerwehreinsätzen einen guten Witterungsschutz und können beispielsweise als Aufenthaltsräume genutzt werden.
Im Winter besteht durch das Zeltheizgerät zudem die Möglichkeit der Beheizung. Besonders während lang andauernder Einsätze bei Großschadenslagen können diese Teile der Ausstattung für Einsatzkräfte und Betroffene von großem Wert sein.
Die Ausstattung
Auf dem Fahrzeug ist die komplette Ausstattung verlastet, die für den Aufbau und Betrieb eines Dekontaminationsplatzes benötigt wird. Die zentralen Bestandteile sind:
Frischwasserpumpe
Die Frischwasserpumpe versorgt den Wasserdurchlauferhitzer mit Frischwasser aus den Vorratsbehältern.
Auf diesem Weg wird auch der Heizkreislauf zwischen Zeltheizgerät und Wasserdurchlauferhitzer angetrieben.
Warmwasserdurchlauferhitzer
Der Warmwasserdurchlauferhitzer erhitzt das Frischwasser und stellt Duschwasser sowie Heißwasser für das Zeltheizgerät zur Verfügung.
Zeltheizgerät
Das Zeltheizgerät erzeugt mit Hilfe eines Wärmetauschers aus angesaugter Umgebungsluft warme Luft zum Beheizen der Zelte. Gleichzeitig verhindert die in das Aufenthaltszelt eingeblasene Luft, dass Schadstoffe in den sauberen Bereich des Dekontaminationsplatzes gelangen.