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Durch den Beschluss des Magistrats, eine moderne Feueralarm-Anlage zu bauen, stieg die Zahl der aktiven Mitglieder auf 299. Bei der Generalversammlung am 28. Dezember konnte Kommandant Ablöscher alle Mitglieder im Dietl-Saal begrüßen.

Am 4. August wird das 40-jährige Gründungsfest und das 25-jährige Bestehen des Bezirks Feuerwehr-Verbandes Straubing mit vielen auswärtigen Gästen gefeiert. Die beiden letzten lebenden Gründungsmitglieder Anton Schuh und Karl Böck erhielten Ehrendiplome, die sie sich wirklich verdient hatten.

Eine elektrische Alarmanlage zur stillen Alarmierung von 30 Mann wird in Betrieb genommen (Kosten 6.250 Mark), die Feuerglocke, die im Stadtturm ihren Dienst erfüllte, hat nach rund 700 Jahren mehr oder minder ausgedient und kam nur noch sehr selten bei Großbränden zum Einsatz. In der Stadt gab es 16 Telefonmelder die bei Brand oder Unfall dies an die Polizeistation meldeten.

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Die erste fahrbare Leiter mit 21m Steighöhe der Fa. Lottholz & Hübsch aus Regensburg wird angeschafft. Diese neue Anschaffung steigerte wiederum die Teilnahme der Mannschaft bei den Übungen.

Der XII. Niederbayerische Kreis-Feuerwehrtag findet in Straubing statt, dabei wird die fahrbare Leiter der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der tätige Verwaltungsrat lies sich fotografieren.

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Die auf dem 10. Bayerischen Feuerwehrtag in Passau beschlossene Neuuniformierung der bayerischen Feuerwehren kostet den Verein stolze 4.000 Mark. Es wird ein Schlauchkarren angeschafft. Von der Kaufmannswitwe Usselmann erhält die Wehr einen hochherzigen Betrag von 500 Mark.

Ein Antrag auf Verleihung der Bürgerrechte nach 20 Jahren aktivem Feuerwehrdienst als Anerkennung für die geleistete Arbeit wird durch das Feuerwehrmitglied Karl Straubinger gestellt.

Am 13. August brach ungefähr eine Viertelstunde nach 10 Uhr ein Brand in Alburg aus. Trotz Einsatz aller Feuerwehren im Umkreis dauerte die Brandbekämpfung zwei Tage und vernichtete im östlichen Teil Alburgs zehn Anwesen und 24 Gebäude vollständig.

Erstmals finden auch in den Wintermonaten Schulungen statt. Allen über 20 Jahre fleißiger Tätigkeit bei der Feuerwehr wird das Bürgerrecht zugesprochen. Der seit 1895 tätige Vorstand Rechtsrat Josef Auer ist verstorben und war für den Verein ein herber Verlust. Sein Nachfolger wurde der spätere Bürgermeister Josef Maily.

Die Stadt erhöht den jährlichen Zuschuss an die Wehr von 400 auf 600 Mark. Dies war nicht zuletzt der Verdienst des Vorstandes Maily. Die Planungen und Vorbereitungen für die 50 Jahrfeier sind voll im Gange.

Die Wehr feiert ihr 50. Gründungsfest mit Festakt und großer Übung.

Bereits am Samstagnachmittag wurden die Gäste aus nah und fern in dem festlich in den Farben rot und weiß geschmückten „Colosseumssaal“ (Kronensaal) empfangen. So konnte der kgl. Hofrat von Leistner viele Vertreter von auswärtigen Feuerwehrbezirken begrüßen. Unter ihnen der Kreisfeuerwehrvertreter kgl. Kommerzienrat Kanzler aus Passau und auch mehrere Herren des niederbayerischen und oberpfälzischen Kreisausschusses. Auch viele Bezirksvertreter und Bezirksausschussvertreter aus den verschiedensten Gauen Niederbayerns nahmen an der langen Ehrentafelplatz. Es spielte die vollständige Kapelle des kgl. 7 Chevaulegers-Regiments „Prinz Alfons“ und es wurde in lebenden Bildern die Arbeit der Feuerwehr dargestellt. Ein Mädchen in alter Straubinger Tracht trug den Prolog des Malermeisters Straubinger vor. Darin wurde allen Wehrmännern die Mahnung ans Herz gelegt, stets vollauf ihre Pflicht zu tun, und schloss mit der humorvollen Aufforderung auch am heutigen Tage sich pflichtbewusst zu zeigen und fleißig zu „löschen“.

Am Sonntagvormittag um halb 10 Uhr trat das gesamte Corps und die Gäste auf dem Ludwigsplatz beim Kriegerdenkmal an und marschierten zur Karmelitenkirche in welcher der Festgottesdienst zum Gedächtnis der verstorbenen Feuerwehrkameraden stattfand. Anschließend Abmarsch zum großen Rathaussaal für den Festakt. Von ein bis zwei Uhr nachmittag fand ein Standkonzert am unteren Stadtplatz statt. Um halb 3 Uhr führte das Corps eine Schulübung auf dem Stadtplatz durch und im Anschluss eine große Einsatzübung am kgl. Amtsgericht. Bei dem angenommenen Dachstuhlbrand musste eine Wasserversorgung von dem Allachbach hergestellt werden. Unzählige Zuschauer verfolgten das Spektakel und lobten die exakte Durchführung mit einem langanhaltenden Beifall. Im Anschluss erfolgte ein Vorbeimarsch bis zum Feuerwehrhaus am Pfarrplatz und  eine Feier im Dietlkeller mit Festkonzert der bereits genannten Kapelle.

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Im königlich bayerischen Zuchthaus wird eine Anstaltsfeuerwehr gegründet. Diese wirkte als 4. Kompanie auch bei der FFW Straubing mit.

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Am 26.Oktober fand eine Übung statt, von der diese wundervolle Beschreibung / Zeichnung zeugt. 

1913 Plan über eine Übung

Während der Zeit des ersten Weltkrieges fällt die Zahl der aktiven Feuerwehrmänner zeitweise auf 30 Mann, die Wehr kann ihre Aufgaben mehr schlecht als recht erfüllen.

Durch die Fähigkeiten des Kommandanten Ablöscher, tatkräftig unterstützt durch den Bezirks-Feuerwehr-Vertreter Platzer, konnte trotz einer geringen Anzahl der Mannschaft, der Brandschutz über der Stadt Straubing aufrecht erhalten werden. Josef Maily schied als Vorstand aus. Dieses Amt wurde von Bäckermeister Anton Schwarz übernommen.

Bei der Generalversammlung am 18. März nahmen ganze 33 Männer teil. Zu größeren Bränden kam es trotzdem nicht.

An der Jahreshauptversammlung am 17. März nehmen noch 15 aktive Feuerwehrmänner teil.

Die Kriegsteilnehmer kehren wieder heim. Zur Generalversammlung im Februar beträgt die Mitgliederzahl bereits wieder 85. Die Neuwahlen brachten folgende Männer an die Spitze:

1. Vorstand Max Biechele Apotheker

2. Vorstand Georg Dünzl Kaufmann

1. Kommandant Johann Ablöscher Spenglermeister

2. Kommandant Konrad Mayer Buchbindermeister

Am 21. August wird die Ziegelei Mayr in der Geiselhöringer Straße fast vollständig ein Raub der Flammen, im Herbst und Winter folgt eine Serie von Brandstiftungen im Stadtgebiet. Daraufhin wurde erstmals über die Anschaffung einer Autospritze diskutiert. Nach einer Brandstifterserie wurde durch Verleger Huber ein Spendenaufruf zum Kauf einer Auto-Spritze gestartet, der 20.000 Mark einbrachte.

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