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Geschichte des Atemschutz

Bereits 1795 wurde von Alexander von Humboldt der Bau des ersten Atemschutzgerätes veranlasst. Diese Geräte wurden vornehmlich für den Bergbau entwickelt und später auch verwendet. Die Atemschutzgeräte der Feuerwehren wurden als erste Behältersystem bei Feuerwehr Wien eingesetzt. Damals wurde „komprimierte Luft“ mit ca. 20 bar in Metallbehältern mitgeführt. Da dieser Luftvorrat jedoch sehr gering war, wurden lange Zeit zum Schutz der Lunge vorwiegend Schlauchgeräte eingesetzt. Hierbei wurde die „saubere“ Luft mittels Blasebalg über Schlauchleitungen zum Atemschutzträger gebracht. Hierzu ein Bericht aus dem Feuerwehrmagazin: "Atemschutz, wie alles begann."

Zur gleichen Zeit entstanden sogenannte Regenerationsgeräte die einen „Sauerstofftank“ mit sich führten. Bereits 1932 brachte die Firma AUER den „Auer-Audos-MRII“ auf den Markt, Mitbewerber zogen nach. Der erste Pressluftatmer (PA) wurde 1925 von der Hanseatischen Apperatebau-Gesellschaft in Kiel vorgestellt. Diese Geräte waren den unseren der heutigen Zeit sehr ähnlich, wurden aber erst gegen Mitte bis Ende der 1950`er Jahre entwickelt und produziert da das Gewicht reduziert werden konnte und die Produktionskosten sanken.


Warum Atemschutz?

Brände werden am besten am Ort der Entstehung gelöscht, bzw. kann dadurch eine Ausbreitung minimiert werden. Dies erfordert ein eindringen in die Brandräume, wo sich eine giftige oder erstickende Atmosphäre herrscht. Um die Feuerwehrfrauen und -männer vor einer solchen Inkorporation zu schützen, ist es notwendig raumluftunabhängige Atemschutzgeräte zu tragen.
Nicht nur bei Bränden können Atemschutzgeräte notwendig werden, sobald zu wenig Sauerstoff, oder andere giftige Bestandteile (wie z.B. Säuren, Dämpfe, oder Gase in der Luft sind, wird der PA oder ein Filtergerät benötigt.


Atemschutzausbildung:

Grundlage bildet ein 30-stündiger Atemschutzgrundlehrgang. In diesem 10-tägigen Lehrgang wird den Feuerwehrfrauen und -männer der grundsätzliche Umgang mit den Filtergeräten und den Pressluftatmer in Theorie und Praxis beigebracht. Es wird auch versucht den Teilnehmern schon im Vorfeld die körperliche und seelische Belastung beizubringen. Die Betonung liegt hierbei auf "versucht", da ein Einsatz immer anders als eine Übung ist. Jeder Teilnehmer wird von dem vier-köpfigen Ausbilderteam intensiv geschult und am Schluss schriftlich und praktisch in einer „Einsatzübung“ geprüft. Wie so eine Atemschutzprüfung ausschaut, zeigen wir euch in diesem Film: "Straubinger Nachwuchs bewährt sich bei Großübung."

 

Atemschutzfortbildung:

Außerdem muss jeder Atemschutzgeräterträger einmal jährlich eine sogenannte "Belastungsübung" in der Atemschutzübungsanlage absolvieren. Hierbei muss jeder einzelne verschiedene Stationen, wie. z.B. Endlosleiter, Laufband oder Schlaghammer, ablegen und am Ende eine ca. 35m lange Übungsstrecke mit zahlreichen Hindernissen durchlaufen.
Neben den Atemschutzgeräteträgern der Stadt Straubing werden auch die Atemschutzgeräteträger des Landkreises Straubing-Bogen bei deren jährlichen Belastungsübung vom Ausbilderteam in der Atemschutzüberwachung begleitet. Die Freiwillige Feuerwehr Schwarzach war mit einer Videokamera in unserer Atemschutzbelastungsstrecke in Straubing und hat darüber ein Video gedreht. 

  

 

CSA - Chemikalienschutzanzug

Bei einem Gefahrstoffeinsatz gehört der Chemikalienschutzanzug (CSA) zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) Feuerwehr. Er schützt den Träger nicht nur vor chemischen, sondern auch vor biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN) Gefahren. Deshalb bietet unser AT-Team die Zusatzausbildung für das Tragen von Chemikalien- und Hitzeschutzanzügen an, da dies wiederum eine noch höhere Belastung für den Träger darstellt. 

Ergänzt wird das Ausbildungsangebot durch die richtige Handhabung von Hohlstrahlrohren, Halligantool und weiteren Hilfsmitteln, denn auch mit diesen Geräten muss der AT-Träger richtig umgehen können.

Arbeitsmedizinische Untersuchung zwingend vorgeschrieben

Um aktiver Atemschutzgeräteträger zu bleiben, muss jeder Träger die jährliche Belastungsübung sowie die erforderlichen Übungen absolvieren. Auch muss die Untersuchung bis zum 50. Lebensjahr mindestens alle drei Jahre erneuert werden. Bei Kameraden über 50 sogar jährlich, somit ist jedoch gewährleisten, dass der Atemschutzträger in einer guten gesundheitlichen Verfassung ist.


Voraussetzungen um Atemeschutzgeräteträger zu werden:

  • vollendetes 18. Lebensjahr
  • gültige Tauglichkeitsuntersuchung G 26.3
  • physisch und psychisch geeignet
  • abgeschlossene Grundausbildung
  • Kein Bartträger
     

Zur Zeit hat die Feuerwehr Straubing 150 Atemschutzgeräteträger, davon 40 mit der Zusatzausbildung CSA-Träger.

Atemschutz   Atemschutz  

   

 


Gerätschaften

Derzeit werden in der Feuerwehr Straubing ausschließlich Überdruckgeräte der Firma MSA benutzt. Sämtliche Geräte sind mit 6 Literflaschen zu je 300 bar Fülldruck ausgestattet, dies erlaubt dem Geräteträger eine Einsatzzeit im Brandfall von ca. 30 min und bei CSA-Einsatz ca. 20 min. Diese Geräte sind in sämtlichen Löschfahrzeugen verlastet, um sie jederzeit zum Einsatz bringen zu können.
Die Registrierung und Erfassung der Einsatzzeiten der eingesetzten PA-Trupps erfolgt über eine elektronische „Checkbox“ der Fa. Pölz.

Atemschutz


Wartung und Pflege

Nach dem Einsatz - ist vor dem Einsatz. Das soll heißen, alle Gerätschaften müssen wieder gereinigt, gefüllt und überprüft werden. Diesen Part übernimmt bei uns das hauptamtliche Personal, welche auch Teile des Landkreis Straubing-Bogen mitbetreut.

Jährlich werden so ca. 1.500 Masken und 600 Atemschutzgeräte gereinigt, geprüft und gewartet - zudem jährlich ca. 1.500 Pressluftflaschen mittels Atemluftkompressor gefüllt 

Unter anderem sind die Hauptamtliche Atemschutzgerätewarte bei Fragen rund um das Thema Atemschutz sowohl in der Stadt Straubing als auch im Landkreis Straubing-Bogen beratend tätig. 

Atemschutz

 


 

Ansprechpartner für diesen Fachbereich ist Fachbereichsleiter Florian Kiermeier.
E-Mail: atemschutz@feuerwehr-straubing.de.

Unterstützt wird er von Andreas Nachtwey, Tim Bachl und Michael Müller.