» Über uns » Geschichte » 1940-1959

Im April wurde der Schuhmachermeister Karl Schneider zum Oberkommandanten ernannt, nach dem Rupert Reiß aus gesundheitlichen Gründen den Posten aufgab.

Durch die mangelnde Mannschaft wurde die Aufstellung einer HJ-Feuerwehr aus 30 jungen Burschen im Alter von 14 bis 17 Jahren notwendig. Die Ausbildung erfolgte im Schnellverfahren und diese Truppe hatte sich bei allen folgenden Einsätzen bestens bewährt.

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Nachdem die stetig wachsenden Aufgaben nicht mehr voll erfüllt werden konnten, wurden die vom Wehrdienst zurückgestellten Männer für den Feuerwehrdienst verpflichtet.

Am 12. Oktober, ein Sonntag gegen 13 Uhr, bricht im Herzogsschloss ein Großbrand aus, der Turmbau in der Nord-Ost-Ecke brennt aus. In dem durch die Mietparteien gelagerte Brennholz, fand das Feuer reichlich Nahrung. Mit vier Löschleitungen wurde der Brand bekämpft. Es gelang den übrige Bereich des Schlosses zu halten und bleibt weitgehend verschont. Nach vier Stunden anstrengender Löscharbeit war der Großbrand eingedämmt. Weitere Feuerwehren, wie die Feuerwehr Hornstorf oder eine Wehrmachtsfeuerwehr, brauchten nicht mehr tätig werden. Die freiwillige Feuerwehr Straubing zeigte hier sehr eindrucksvoll ihr Können. Kurz nach dem Ablöschen der letzten Glutnester erfolgte ein Fliegeralarm.

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Die Wehr erhält eine TragkraftspritzeTS8/8 mit Anhänger. Durch die Verpflichtung vom Kriegsdienst freigestellter Männer steigt die Zahl der aktiven Feuerwehrmänner wieder auf rund 100 an.

Die Fahrzeughalle am Pfarrplatz wird um drei Stellplätze erweitert. Dadurch wurden die Stallungen, in dem die Pferde zum Ziehen der „Lottholz-Leiter“ standen, entfernt. Das gesamte Feuerwehrhaus wird mit einer Warmwasserheizung ausgestattet.

Am 20. November wurde die Wehr nach Metten zur Bekämpfung eines Großbrandes gerufen. Der Mittelbau und die Studienkirche wurden ein Raub der Flammen.

Am 12. Dezember musste ein weiteres Großfeuer in Alburg bekämpft werden.

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Die „Feuerwehr-Bereitschaft-Straubing“ bestehend aus Mannschaften und Fahrzeugen aus Straubing, Deggendorf, Plattling und Bogen unter dem Kommando von Karl Schneider (sen.) wird aufgestellt. Einsätze nach schweren Bombenangriffen in Nürnberg (1943) und München (1944 und 1945) stellen an die Mannschaften höchste Anforderungen.

Am 17. April wird auch Straubing erstmals aus der Luft angegriffen, aber ohne größere Schäden.

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Am 3. September wurde die Ortschaft Leiblfing von einem Großbrand heimgesucht. Nachmittags gegen 16 Uhr hatten Kinder in der nähe eines Strohhaufens gezündelt. Die gesamte Bevölkerung waar auf den Feldern zur Ernte und so wurde das Feuer erst sehr spät entdeckt. Das Feuer griff auf eine Scheune über und durch den Funkenflug brannten insgesamt 6 Scheunen bzw. Höfe aus. Da es damals noch keine zentrale Wasserversorgung dort gab, mussten lange Schlauchleitungen von der Aitrach her verlegt werden. Erst gegen 19:30 Uhr wurde die Straubinger Wehr hierzu alarmiert und fuhr mit dem Gerätewagen und der KS2 nach Leiblfing. Hier zeigte sich die damalige HJ Feuerwehr als sehr eifrig, denn sie war gerade zu einer Übung im Pfarrplatz angetreten. Teilweise wurde mit den Fahrrädern die 14 km Strecke zurück gelegt.

Ab dem 15. September wurden ständige Bereitschaftsdienste eingerichtet, so übernachteten immer 18 Mann in der Feuerwache um jederzeit schnell einsatzbereit zu sein. Auf den beiden Stadtplätzen wurde zur Sicherstellung der Wasserversorgung je ein großer Behälter mit 350 und 400 m³ aufgebaut.
Die KS2 wurde von einer Regensburger Firma umgebaut, damit die Wehrmänner besser gegen die Witterung geschützt sind.

 

Bei Fliegeralarm werden die Fahrzeuge inklusive Mannschaft dezentral auf verschiedene Stadtviertel aufgeteilt.
Die sogenannten Alarmstellen waren:
Süd: 25 Mann, Führer Löschmeister Andorfer, Fahrzeug KS1, Unterkunft Postauto-Hallen in der Kasernenstrasse (heute Dr.-Otto-Höchtl-Str.)
Mitte: 14 Mann, Führer Oberfeuerwehrmann Fuchs, Fahrzeug PKW mit Kleinlöschgeräten, Unterkunft Feuerwache Pfarrplatz
West: 16 Mann, Führer Löschmeister Otto Wagensohn, Fahrzeug Drehleiter, Unterkunft Dietl-Brauerei, Regensburger Str.
Süd-Ost: 28 Mann, Führer Brandmeister Reiß, Fahrzeug Gerätewagen und Tragkraftspritze, Unterkunft Brauhauskeller, Mühlsteingasse.
Ost: 26 Mann, Führer Brandmeister Linka, Fahrzeug KS2, Unterkunft Brauerei Röhrl in der Heerstrasse.
Oberkommandant Schneider und sein Stellvertreter Ablöscher und sechs Melderfahrer befanden sich in der Befehlstelle der Luftschutz – Leitung im Keller des Anwesens Stadtgraben 31.

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Wegen Benzinmangel konnten keine Übungen durchgeführt werden. Am 16. Juli eilte die Feuerwehr-Bereitschaft Straubing zu den Einsätzen nach München. Nach zwei Tagen kehrten sie wieder heim.
Am 9. August stürzte ein deutsches Kampfflugzeug in den Hofraum des Anwesens Theresienplatz 37. Zwei kleine Brände konnten schnell gelöscht werden, der Pilot fand jedoch den Tod. Am 4. November erfolgt ein schwerer Luftangriff auf Straubing, ein weiterer Angriff am 20. Dezember.

Eine Frauen-Feuerwehr aus 18 jungen Mädchen wird gebildet und verstärkt mit großem Engagement die Einsatzkräfte im letzten Kriegsjahr. Der Text stammt aus dem Buch von Ehrenstadtbrandrat Karl Schneider.

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Am 7. Januar wurde München wieder schwer bombardiert und so fuhr die Feuerwehr-Bereitschaft Straubing einen Tag später wieder nach München.

Am  5. Februar gegen 13:00 Uhr wurde die Stadt heftig bombardiert. Dieses Mal wurden 50–60 Menschen getötet. Darunter auch der Vater des Oberkommandanten, dieser konnte aber seinen Posten nicht verlassen. Die Kameraden übernahmen die traurige Aufgabe die letzten Habseligkeiten aus dem total zerstörten Elternhaus zu retten und den Vater zu beerdigen.

Den größten Bombenangriff erlebte die Stadt am 18. April an dem mehrere hundert Tote zu beklagen waren.

Von einem aufgelösten Feuerlösch-Regiment werden zwei Löschgruppenfahrzeuge LF 15 in den Fahrzeugpark übernommen.

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Nach einer Überprüfung der Einsatzbereitschaft wurde auf Verfügung der amerikanischen Militärregierung hin am 01. Oktober eine aus zwei Gruppen bestehende Berufsfeuerwehr eingerichtet. Ein Jahr später wurde sie jedoch bereits wieder aufgelöst.

Am 31. August hält die Freiwillige Feuerwehr Straubing ihre erste Generalversammlung nachdem Krieg ab. Karl Schneider sen. wird wieder zum Kommandanten gewählt und er führt ab diesem Zeitpunkt, unterstützt von OBM Otto Wagensohn und BM Karl Linka, die Wehr stetig aufwärts.

Ein Dachstuhlbrand und 15 weitere Einsätze sind zu verzeichnen.

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An alle Hausbesitzer und Betriebsinhaber der Stadt Straubing wendet sich Karl Schneider sen. mit seinem Spendenaufruf zur Finanzierung einer neuen Feuermelde-Anlage. Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeit gehen in kurzer Zeit rund 5.000 DM an Spenden ein, sodass bereits ab dem Frühjahr die Stadtwerke mit der Errichtung des Leitungsnetzes beginnen können.

Ein gebrauchtes und überholtes Flugplatz-Tanklöschfahrzeug wird in Dienst gestellt. Der Hentschel hatte einen Tank mit einem Fassungsvermögen von 3.000 l und war damals das einzige wasserführende Fahrzeug weit und breit.

Die Fahrzeuge vor der Feuerwache am Pfarrplatz, von links nach rechts: Tankfahrzeug, Motordrehleiter 24m, KS 1, KS 2, LF15, LF 15

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Im Rahmen einer großen Übung nimmt Oberbürgermeister Dr. Otto Höchtl 24 öffentliche Feuermelder in Betrieb.

Die Planungen zu dem 90. Gründungsfest im nächsten Jahr wurden beschlossen. Es wurde eine neue Fahne in Auftrag gegeben und Karl Schneider jun. mit allen Planungen beauftragt.

Bei einem schwerem Juni-Gewitter geriet eine Ölschaltzelle der Überlandwerke in Brand. Als Folge durch einen Blitzschlag fand eine Ölexplosion statt und beschädigte die Zellwände, so das größte Gefahr für die Nachbarzellen bestand. Mit Schaum konnte der Brand gelöscht werden.

Ein Großbrand im Textilhaus Sauter am 19. August gegen 19:57 Uhr forderte die gesamte Feuerwehr mit Unterstützung der FFW Kagers und der amerikanischen Feuerwehr sowie der Berufsfeuerwehr Regensburg.

Weitere 21 Einsätze beschäftigten die Wehr. Aber auch 10 böswillige Alarme sind (erstmals) zu verzeichnen.

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Am 19. und 20. Mai feiert die Freiwillige Feuerwehr Straubing ihr 90-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe. An die hundert Feuerwehren aus nah und fern nahmen an dem Fest teil. Der Kommandant der Patenfeuerwehr die Freiwillige Feuerwehr Passau ging in seiner Festansprache auf den höheren Sinn des Freiwilligendienens ein und zeigte auf die, tief im Herzen verwurzelte Heimatliebe hin. Bei einer Großübung wurde der Bevölkerung die Einsatzbereitschaft gezeigt. Es wurde angenommen, dass ein Brand in der Türmerwohnung im Stadtturm ausgebrochen ist. Hierzu wurde die Türmerwohnung verraucht und innerhalb von acht Minuten mit einem Strahlrohr gelöscht. Damit dies auch alle sahen wurde aus den Fenstern gespritzt.

Für 36.000 DM wurde von der Stadt ein modernes Tanklöschfahrzeug der Firma Magirus angeschafft welches bei einem Brand einer Barake in Amselfing gleich gute Dienste leistete, da die Wasserversorgung schwierig war. 

Die Zahl der aktiven Mitglieder beträgt 81, neben 1 Ehrenmitglied und 50 passiven unterstützen 172 fördernde Mitglieder die Feuerwehr.

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Im April wurden die Tore mit Federzugtoren ausgestattet und die Fassade erneuert. Diese notwendige Maßnahme musste wegen einer Beanstandung des Gemeindeunfallversicherungsverbandes durchgeführt werden.  

Im Jahresverlauf sind 45 Alarme zu verzeichnen, darunter 2 Großbrände im Stadtgebiet und 6 Großbrände im Landkreis, aber auch 14 böswillige und 12 blinde Alarmierungen. Im April zog ein größeres Unwetter über das Stadtgebiet. 

Am 20. April brannte eine Scheune im Königreich und der zweite Großbrand war am 10. Oktober im städtische Gaswerk in der Donaugasse. Dort brannte die 28 m hohe holzverschalte Metallkonstruktion zur Koksförderung.

Bei der Fahnenweihe der FFW Geiselhöring anlässlich ihres 90. Gründungsfestes stand die Straubinger Feuerwehr gerne Pate.

Ein eher ruhiges Jahr mit 41 Alarmen und ohne nennenswerte Einsätze.

Bei der Generalversammlung im Dietl-Saal am 07.September nahmen 70 Aktive und 13 passiver Mitglieder teil. Bei einer Wahl wurde Oberkommandant Schneider und sein stellvertreter Wagensohn bestätigt. Als Kassier Linka und Schriftführer blieb Hartmann. Mannschaftsbetreuer wurden Froschauer und Nusser.

Eine schwere Hochwasserkatastrophe fordert von der Feuerwehr vom 10.-15. Juli 1954 ununterbrochenen Einsatz.
Das Tanklöschfahrzeug und der städtische Sprengwagen hilft dabei zwei Tage lang bei der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung in der Stadt Passau.

Durch den Rückstau der Donau ergab sich auch eine große Gefahr für die Dämme auf der Gstüttinsel und es wurde Hochwasseralarm ausgelöst.

Bericht im August 1954 in Brandwacht und im September 1954.

Ein geländegängiges Löschfahrzeug mit einer Vorbaupumpe mit 1600 l/min Förderleistung und im Heck eine Tragkraftspritze mit 800 l/min auf einem 3,5 to. Fahrgestell schloß die Lücke bei den Fahrzeugen. Neben allen notwendigen Löschgeräten für die neuzeitliche Brandbekämpfung, konnten auch 450 m Druckschlöche transportiert werden.

Der Kassier, Brandmeister Karl Linka verstarb und wurde mit allen Ehren zu Grabe getragen.

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Am Pfarrplatz wurde ein 21m hoher Schlauchturm mit neuer Aufhängevorrichtung für 60 Schläuche in Betrieb genommen. Entwickelt von Ing. Peter Fülöp, einem Mitglied der FFW Straubing. In vielen Stunden überlegte er sich eine Verbesserung für seine Kameraden, die bisher immer zu zweit die Schläuche in einem Turm hängen mussten. Der eine bediente unten die Winde und ein zweiter nahm oben den Schlauch in Empfang und hängte ihn um. Ebenso beim abnehmen der Schläuche. Kräfte zerrend und gefährlich. Bauzeit von Juni 1955 - April 1956. In der Brandwacht 1965 wurde er detaliert beschrieben. (siehe unten)

An der Jahreshauptversammlung am 10.September nahmen 56 Aktive und 10 Altfeuerwehrkameraden teil.

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Es wurde wieder ein großer Faschingsball im Kronensaal gefeiert.

40 Alarme, darunter mehrere Großbrände im Landkreis beschäftigen die Wehr. So wurden jeweils bei einem Großfeuer am 24. Juni in Innerhienthal, sowie am 28. August in Schwimmbach und am 25. Dezember in Perkam die Landkreisfeuerwehren unterstützt.

Mit den Fahrzeugen nahm man an dem Volksfestauszug teil.

Die Jahreshauptversammlung fand am 2. September statt. Es nahmen 60 Aktive und 9 Altfeuerwehrkameraden daran teil.

Durch den Prüfdienst wurden zwei Fahrzeuge bemängelt. Der Opel Blitz und der Magirus aus dem Jahre 1943 waren nur noch bedingt einsatzbereit. Ein Antrag auf ein neues Fahrzeug wurde gestellt.  

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Ein weiteres Tanklöschfahrzeug TLF 16 (58er Tanker) von Magirus wird in Dienst gestellt. Zwei Löschzüge jeweils mit TLF und LF, ein Schlauchfahrzeug und die Motordrehleiter stehen nunmehr zur Verfügung. Auch werden die ersten 4 Pressluftatmer angeschafft.

Zu 45 Alarmen, darunter ein Großbrand bei der Fa. Völkl in der Heerstraße und ein Kellerbrand in einer Drogerie mit giftigen Gasen beschäftigte die Wehr, denn hierbei brannte Phosphor, welches sich nicht einfach mit Wasser löschen lässt. Es wurde aufgenommen und in einem steinernen Trog ins Freie gebracht. Alle Bewohner wurden in Sicherheit gebracht.

Bei der Jahreshauptversammlung am 1. September im Dietl-Saal nahmen 57 Aktive und 10 Altfeuerwehrkameraden teil. 

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Zur Lösung des immer noch bestehenden Nachwuchsproblems wird im Mai eine Jugendgruppe mit 21 Feuerwehr-Anwärtern der Geburtsjahrgänge 1944/45 gegründet.

Damit hatte gleichzeitig Bayern seine erste Feuerwehr-Jugendgruppe. Diese zeigten bei der Jahreshauptübung im Oktober bereits ihr Können. 

Bei der 99. Jahreshauptversammlung im September wurde im Tätigkeitsbericht des Oberkommandanten folgender Mitgliederstand berichtet: 

2 Ehrenmitglieder, 71 aktive Mitglieder, 22 passive Mitglieder, 424 fördernde Mitglieder und 20 Mitglieder der Jugendgruppe. Er musste auch von 3 verstorbenen Altfeuerwehrkameraden und 3 fördernde Mitglieder berichten. 

Über 40 Alarmen (2 Großfeuer, 10 Kleinfeuer, 8 Hilfeleistungen, 10 blinde und 4 böswillige Alarme) im Stadtgebiet und über 3 Großbrände in Oberharthausen, Sand und Irlbach, sowie 1 Kleinfeuer, 1 Hilfeleistung und 1 blinder Alarm im Landkreis berichtet er. 

Zusätzlich wurde eine Hauptübung, 9 Ernstfallübungen und 15 theoretische Unterrichtsabende geleistet. 7 Ausbildungsabende für Neuzugänge und 23 Ausbildungsabende leistete die Jugendgruppe. 

An den Sonn- und Feiertagen wurden 61 Wachen, 39 Wachen im Stadttheater und 12 Feuerschutzwachen im Gäubodenvolksfest, sowie am 1.Mai beim Motorradrennen auf der Trabrennbahn durchgeführt.
Aber auch das Vereinsleben war belebt und so wurde eine Weihnachtsfeier, ein Kameradschaftsabend und am 16. Januar eine Faschingsveranstaltung im Cafe Rohrmeier abgehalten. Auf dem Volksfest wurden zwei gesellige Abende besucht, ebenso die Gründungsfeste der Feuerwehren Altenbuch, Ortenburg, Stallwang, Atting und Ruhmannsfelden. Am 13.September wird zu der 100 Jahrfeier der Feuerwehr Landshut und am 27.September nach Passau gefahren. 
Für die 100. Jahrfeier unserer Feuerwehr wurde das Wochende vom 20. - 22.Mai 1960 bekannt gegeben.       

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In diesem Jahr musste man von zwei bedeutsamen Persönlichkeiten Abschied nehmen.

Schnell und unerwartet verschied am 8. Dezember Frl. Hedwig Dietl. Bereits 1950 wurde sie Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Straubing, da sie und ihre Familie Dietl-Loichinger bereits ab 1884 immer ein Unterstützer und Gönner der Wehr war.

Am 25. Dezember folgte der Oberbürgermeister Dr. Otto Höchtl, der im Oktober 1956 zum Ehrenmitglied ernannt wurde. In seiner Dienstzeit wurden immer wohlwollend für die Entwicklung des Feuerlöschwesens in der Stadt Straubing entschieden. So wurden 1941/42 die Feuerwehr umgebaut, 1948/49 die automatische Feuermeldeeinrichtung eingeführt, 1955 der Schlauchtrockenturm erbaut und 1951, 55, 58 neue Feuerlöschfahrzeuge beschafft. Bereits als Stadtrechtsrat setzte er sich für die Feuerwehr ein und förderte 1932 den Kauf eines Löschfahrzeuges, 1936 einen Gerätewagen und 1938 eine Motordrehleiter mit einer Steighöhe von 24 m.

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Am Ostersonntag gegen 6 Uhr früh brannte die Malzmühlanlage des Gräf. Brauhaus Moos an der Regensburger Straße. Aus dem Dachstuhl drang schwarzer Rauch und Flammen zeigten den Weg. Bei der Brandbekämpfung wurden die Ammoniakleitungen zu einer großen Gefahr. Mit mehreren C-Rohren im Innenangriff und einem C-Rohr über die Motordrehleiter von außen konnte der Brand gelöscht und vor einem Totalschaden, wie 1912, bewahrt werden.

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