
Zwei neue Einsatzfahrzeuge für die Freiwillige Feuerwehr Straubing
Strahlende Männeraugen gab es kurz vor Weihnachten unterm Stadtturm. Die Freiwillige Feuerwehr bekam zwei neue topmoderne Fahrzeuge der östereichischen Firma Rosenbauer. Die kommen nicht nur schnittig mit durchgängiger Blaulichtausstatttung und erstmals mit Stadtsilhouette daher, sondern erfüllen aktuelle Anforderungen und setzen zukunftsweisende Standards in der Feuerwehr, wie Stadtbrandrat Stephan Bachl bei der Übergabe betonte.
Die Anschaffung war nötig und längst erwartet, da ältere Fahrzeuge ausgemustert werden müssen. Mit rund 750.000 Euro schlägt ein Fahrzeug zu Buche, 250.000 Euro Förderung sind mit dabei. Allerdings belastet das nicht die aktuelle Stadtkasse. Ein Fahrzeug sollte schon 2019 kommen, das andere 2021, Corona und damit Lieferschwierigkeiten erklären die Verzögerung. Das Geld für die Einsatzfahrzeuge war also bereits in vorherigen Haushalten der Stadt bereitgestellt worden.
Ein neues Fahrzeug wird beim Zentrumszug stationiert, dafür wird ein bisheriges an den Löschzug Kagers übergeben und der Löschzug Alburg tauscht sein in die Jahre gekommenes Löschfahrzeug gegen die modernste Variante, die es derzeit gibt. Beide Fahrzeuge sind baugleich, durch ihre Beladung aber einmal als HLF und einmal als LF im Dienst.
Ein Quantensprung für den Löschzug Alburg
Da Alburg ein wachsender Stadtteil ist und daher in Zukunft nach Feuerwehrbedarfsplan aufgerüstet werden muss, geht das einfach, indem man dem dortigen Fahrzeug weitere Beladung hinzufügt, dann wird aus dem LF ein HLF. Ersetzt wird in der Zentrumswache ein Fahrzeug, das zum Löschzug Kagers geht, und die Alburger geben ihr 35 Jahre altes Fahrzeug ab, das sich bewährte, aber schon längst das Rentneralter für Einsatzfahrzeuge erreicht hat. Man bekommt keine Ersatzteile mehr dafür. Zugführer Michael Schönauer betont freudig: "Ein Quantensprung für uns, bei der Technik ein Sprung von 40 Jahren."
Stadtbrandrat Stephan Bachl erklärt: Die Vollluftfederung ermöglicht eine flexible Höhe, was Einstieg und Entnahme erleichtert und kleinen oder schwächeren Personen zugutekommt. Eine Schwarz-Weiß-Trennung (also ein Bereich, der schmutzig werden darf, und einer, der sauber bleibt) sorgt dafür, dass in der Mannschaftskabine nur persönliche Schutzausrüstung gelagert wird, was Sauberkeit und Gesundheit unterstützt. Für die Sicherheit der Ausrüstung gibt es spezielle Transportfächer. Gurt-Systeme sorgen für die sichere Befestigung während der Fahrt. Kameras helfen bei rückwärtigem Ausstieg. Es gibt Platz für 485 Ausrüstungsgegenstände in speziellen Fächern, wodurch Dachlagerung vermieden wird. Der spezielle Lichtmast bietet bessere Ausleuchtung, während die Pumpensteuerung durch Benutzerfreundlichkeit verbessert wurde. Die Kommunikation zwischen Kabine und Mannschaftsraum wurde ebenfalls verbessert. Sämtliche Planungsarbeiten wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Straubing selbst gestemmt, betont Bachl. Damit sparte man nicht nur viel Geld, sondern bekommt maßgeschneiderte Einsatzfahrzeuge. Die beiden neuen Fahrzeuge werden regelmäßig zwischen Zentrums- und Alburger-Wache getauscht. Damit beide in etwa dieselbe Kilometerzahl über die Jahre aufweisen und somit möglichst lange im Dienst stehen.
Kein Weihnachtsgeschenk sondern nötige Ausrüstung
Oberbürgermeister Markus Pannermayr ließ sich viele Details erklären und betont, dass die Fahrzeuge kein Weihnachtsgeschenk seien, sondern Ausrüstung, die die Freiwillige Feuerwehr für ihre Arbeit benötige. Besonders schön findet er die Stadtsilhouette auf den Fahrzeugen. Pannermayr erklärte, dass aber das Wichtigste bei jedem Feuerwehrfahrzeug die Frauen und Männer sind, die ehrenamtlich zu jeder Tages- und Nachtzeit ihren Mitmenschen zu Hilfe kommen. "Feuerwehrleute verschenken ihre Zeit, nicht nur zu Weihnachten." Mitte Januar, nach Einweisung der Einsatzkräfte, rücken die beiden Fahrzeuge dann aus. Wie alle Feuerwehrfahrzeuge sind die beiden neuen für alle Bürger in Not gedacht, egal ob man in der Stadt ausrückt oder im Landkreis unterstützt. So gesehen ein Weihnachtsgeschenk für alle Straubinger, daher auch die Überreichung am Stadtplatz, die sich aber wünschen dürfen, dass kein Feuerwehrfahrzeug einmal vor ihrem Haus stehen muss. Wenn aber, dann doch am besten ein modernes mit motivierter Besatzung.
Text und Bilder: Ulli Scharrer, Straubinger Tagblatt / IDOWA





