Reisebericht Hilfskonvoi
Vom 14. – 17.08.2024 fand ein Hilfstransport der Bayerischen Feuerwehren für die Ukraine nach Krakau/Polen statt.
Der Landesfeuerwehrverband (LFV) Bayern führte diesen im Auftrag des Bayerischen Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration durch und fragte hierzu alle Feuerwehren nach Transportkapazitäten ab.
Durch die freiwillige Feuerwehr Straubing wurde der Versorgungslastkraftwagen (V-LKW) mit zwei Maschinisten zur Verfügung gestellt. Es meldeten sich Freiwillige für diese Fahrt der Felix Ruhnke vom Löschzug Kagers und Oberlöschmeister Reinhard Englberger vom Löschzug Zentrum. (trotz Gäubodenvolksfest)
Insgesamt wurden acht Fahrzeuge, zwei Anhängeleitern, vier Wasserwerferanhänger sowie sechs Versorgung-LKW gefüllt mit Einsatzbekleidung, Schläuchen und Einsatzgeräten nach Krakau transportiert. (Einfach 908 km)
Gegen 13:45 Uhr starteten wir von der Hauptfeuerwache in Richtung Feuerwehr Unterföhring, den dort auf dem Übungsgelände war gemeinsamer Treffpunkt und wir wurden dort mit den Spenden beladen. Nach einem kurzen Abstecher zur Feuerwache Unterschleißheim, bei der wir einen LKW-Anhänger mitnehmen mussten und einem Tankstop, trafen wir gegen 16:45 Uhr am Übungsplatz der Freiwilligen Feuerwehr Unterföhring ein. Wir beluden unseren V-LKW mit 10 Paletten, sicherten die Ladung und stellten das Fahrzeug abfahrtbereit auf.
Gegen 17:30 Uhr kam der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, dankte uns für unseren Einsatz und der Solidarität mit der Ukraine. Gemeinsam mit der stellvertretenden Landrätin von München und dem ukrainischen Konsul wurde uns alles Gute für die Reise gewünscht und verabschiedet.
Ein Bus der Feuerwehrschule Geretsried brachte uns zum Feuerwehrgerätehaus Unterföhring, in der wir unser gemeinsames Abendessen einnahmen und zu Bett gingen.
Am nächsten Tag brachen wir gegen 4:30 Uhr auf zum Übungsgelände, besetzten unser Fahrzeug und um 5:15 Uhr brach der Hilfskonvoi gemeinsam auf in Richtung Polen. (FR)
Der erste Halt fand gegen 7:15 Uhr in Shell-Tankstelle Walserberg statt. Nach einem schnellen Fahrerwechsel (RE) ging es weiter.
Beim nächsten Halt an der Raststätte Haag erfolgte der nächste Fahrerwechsel (FR) und es wurden ein paar Fahrzeuge betankt.
Eine kurze Schrecksekunde brachte es uns ein, als an einem Anhänger Rauch aufstieg. Der gesamte Konvoi blieb sofort auf dem Standstreifen stehen. Ein Reifen wurde heiß. Nach einigen Telefonaten fuhren wir weiter und der Anhänger konnte zur Niederösterreichischen Feuerwehrschule nach Tulln gebracht werden. Dort blieb er stehen.
Die längere Mittagspause machten wir auf dem Rastplatz Hochleiten gegen 12:45 Uhr. Dort wurden wir mit warmen Würstchen versorgt und konnten uns die Füße vertreten. Es trafen auch die anderen Fahrzeuge hier ein und so ging es gemeinsam nach 45 min weiter. (RE)
In Tschechien in der Stadt Brünn mussten wir wegen einer Baustelle in einem Kleeblatt mehrere Kreisel befahren was uns fast eine halbe Stunde Umweg kostete. So erfolgte der nächste Fahrerwechsel (FR) erst nach 3 Stunden gegen 15:30 Uhr an der OMV in Vyškov.
Nach einem Tankstop und Fahrerwechsel (RE) bei EUROOIL bei Bohumin, fuhren wir weiter nach Krakau zur Feuerwache 5 (Jednostka Ratowniczo-Ga?nicza nr 5 / Rettungs- und Brandbekämpfungseinheit Nr.5) auf deren Hof alle Fahrzeuge abgestellt wurden. Hier trafen wir gegen 21 Uhr ein.
Nach ca. 30 min. wurden wir mit einem Bus der Feuerwehr Krakau zur Feuerwehrschule Wojewódzki O?rodek Szkolenia PSP w Krakowie / Provinzielles Ausbildungszentrum der Staatlichen Feuerwehr in Krakau) gefahren. Dort bekamen wir noch ein einfaches Abendessen, konnten duschen und gingen sehr bald ins Bett (Feldbett)
Am Freitag 16.08.2024 starteten wir nach dem Frühstück mit dem Bus zur Feuerwache 5 und entluden unsere Fahrzeuge. Es erfolgte die Übergabe der Fahrzeuge an den polnischen Feuerwehrverband bei dem sich die ukrainische Feuerwehr alles abholt.
Gegen 11 Uhr brachen wir auf in Richtung des Konzentrationslagers Ausschwitz. In einer Ausflugsgaststätte „Karczma M?ynówka“ nahmen wir alle unser Mittagessen ein, bevor es weiterging zum Staatlichen Museum Ausschwitz-Birkenau weiterging.
Nach einer aufwendigen Personenkontrolle durften wir in das Besucherzentrum rein und wurden durch einen Scout über die dunkle Vergangenheit begleitet und mit Informationen versorgt. Diese 2 Stunden werden uns lange in Erinnerung bleiben. Auf der Rückfahrt machten wir einen kurzen Einkaufsstopp, bei dem wir uns alle mit Getränken für den Abend und anderen Souvenirs eindecken konnten. Gegen 20:30 Uhr trafen wir wieder in der Feuerwehrschule ein und konnten unser Abendessen, eine Pizza) einnehmen. Als Abreisezeitpunkt wurde 4:30 Uhr ausgegeben und so gingen die Fahrer wieder bald ins Bett.
Pünktlich um 4:30 Uhr brachen wir von der Feuerwehrschule auf und fuhren zur Feuerwache 5. Dort stiegen wir auf unsere Fahrzeuge und fuhren dann los in Richtung Heimat.
Der erste Tankstop erfolgte nach 4 Stunden in Rohlenka. Das Mittagessen erhielten wir wieder in Hochleiten auf dem Rastplatz.
Nachdem geklärt werden konnte, das wir wegen der Mautbefreiung trotzdem über Wels – Passau abfahren dürfen, verließen wir ab Linz den Hilfskonvoi und fuhren alleine über die A25, A8 zum Grenzübergang Suben und weiter auf der A3 nach Hause.
Artikel im Straubinger Tagblatt