Einsatzstellenhygiene, "Sauber in den Einsatz, sauber nach Hause", Kontamination, Dekontamination sind immer wichtiger werdende Begriffe im Feuerwehrdienst.
Erstmals wurde ein Aktionstag Dekontamination in Straubing veranstaltet. Mit Unterstützung durch den Bezirksfeuerwehrverband Niederbayern wurde in der Messehalle alle in Niederbayern vorhandenen Dekon-Stufen aufgebaut und dem Fachpersonal aus Nieder- und Oberbayern präsentiert.
Ideengeber Reinhard Englberger, Fachbereichsleiter CBRN in der FFW Straubing wollte damit vorallem das vorhandene Gerät aufzeigen. Was kommt eigentlich wenn zum Beispiel eine Dekonstation für Verletzte angefordert wird? Wieviel Platz wird benötigt? Wie funktioniert die Zusammenarbeit bei der Dekontamination zwischen Feuerwehr und BRK? Wie viele Personen können pro Stunde dekontaminiert und versorgt werden? All diese Fragen konnten an diesem Tag geklärt werden.
Bei den Begrüßungen durch Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Stadtbrandrat Stephan Bachl wurde immer die Zusammenarbeit und die "Vernetzung untereinander" hervorgehoben. Dieses konnte an diesem Tag hervorragend ausgebaut werden. Moderator KBI Karlheinz Brunner, Leiter des FB 14 vom Bezirksfeuerwehrverband Niederbayern, hatte vier Kurzvorträge der Feuerwehrschule Geretsried und Regensburg, sowie der Bundespolizei und des BRK FD CBRNE eingeladen. Hier wurde auf die Wichtigkeit der Einsatzstellenhygiene und der Dekontamination eingegangen, die mobile Dekontaminationseinheit der Bundespolizei vorgestellt und die Arbeit des Fachdienstes CBRNE des BRK.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen, konnten alle Gäste bei einem Durchgang durch die Ausstellung die Abläufe und Gerätschaften der einzelnen Dekonstufen besichtigen und dabei gute Gespräche führen.
Beginnend mit der Einsatzstellenhygiene und Dekontamination der FFW Straubing, welche auf dem Gerätewagen Gefahrgut verlastet ist und immer zum Einsatz kommt wenn Einsatzkräfte stärker verschmutzt werden. Egal ob durch Gefahrstoffe oder durch Brandrauch oder durch Schaum die Verschmutzung entsteht. Zu sehen waren auch die RC Poolwäsche. Dies sind Rollwägen mit einem selbstaufgebauten "Kleiderschrank" in dem sich Brandschutzjacken, -hosen und - schutzhauben befinden, die ein gereinigter Einsatztrupp nach der Entkleidung wieder anziehen kann und somit einsatzbereit bleibt.
Der neuentwickelte Hygienecontainer, der für das Ölwehrkonzept Bayern entwickelt und gebaut wurde, schloss sich dem an. Darin ist unteranderem auch eine Toilette und Duschen untergebracht.
Durch die Fa. Birnthaler wurde ein Rollwagen vorgestellt, der sich in wenigen Handgriffen zu einer Dekontaminationsdusche umbauen lässt und damit eine Reinigung der Einsatzkräfte durchgeführt werden kann.
Die Bundespolizei stellte ihre mobile Dekoneinheit vor und gab somit auch kleine Einblicke in ihre Arbeit als CBRN-Einheit.
Durch die FFW Geiselhöring wurde die Dekontamination für gehfähige Personen aufgebaut. Hierzu zählen 3 Zelte in dem kontaminierte Personen sich selbstständig entkleiden und duschen können. Anschließend erhalten sie eine andere Kleidung und werden im Ernstfall zu einer Unterkunft transportiert.
In der letzten und größten Dekon-Einheit werden verletzte, liegend transportierte Personen dekontaminiert. Die gesamte Ausstattung ist auf einem Wechselladercontainer verlastet und wurde durch die FFW Deggendorf aufgebaut. Wie bei einem Notfall, war der Fachdienst CBRNE beim Eingang aufgebaut, deren Aufgabe die Sichtung und Erstversorgung, sowie die durchführung der Dekontamination der Verletzten ist. Hierzu befinden sich speziell ausgebildetes Fachpersonal mit Schutzkleidung zur Verfügung.
Für die Versorgung der über 200 Gäste und Mitarbeiter sorgte in hervorragender Weise das MHD Straubing.
So berichtete das Straubinger Tagblatt: Seite 1, Bericht
Bilder und Text: Karlheinz Brunner, Ulli Scharrer und Reinhard Englberger